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Spannungskopfschmerz

Ganze 90 Prozent aller Erwachsenen sollen laut netdoktor.de schon einmal unter Spannungskopfschmerzen (engl. Tension-type-headache), früher auch "Muskelkontraktions-Kopfschmerzen", "psychomyogene Kopfschmerzen" oder "Stress-Kopfschmerzen" genannt, gelitten haben. Bei dieser Form von Kopfschmerzen geht der Schmerz vom Nacken aus und verteilt sich von dort auf unterschiedliche Bereiche. Diese leicht bis mittelschweren Kopfschmerzen zählen sich zu den primären Kopfschmerzen, wie beispielsweise die Clusterkopfschmerzen.

Symptome

Nach der International Headache Society (IHS, Internationale Kopfschmerzgesellschaft) kann man von einem Spannungskopfschmerz sprechen, wenn der Kopfschmerz im Bereich des gesamten Kopfes auftritt und einen drückend-ziehenden, aber nicht pulsierenden Charakter hat. Betroffene beschreiben den Schmerz, als würde ihr Kopf in einen Schraubstock eingespannt sein. Die Schmerzintensität ist dabei leicht bis mittelschwer. Im Gegensatz zur Migräne verstärken sich die Schmerzen bei körperlichen Aktivitäten nicht.

Zusammengefasst deuten folgende Symptome in Kombination auf einen Spannungsschmerz hin:

Weitere Symptome können sein:

Generell unterscheidet man Spannungskopfschmerzen in episodische Spannungskopfschmerzen (eSK) und chronische Spannungskopfschmerzen (cSK). Die Unterteilung erfolgt dabei nach Bestehensdauer der Kopfschmerzen. Von episodischen Spannungskopfschmerzen spricht man, wenn der Spannungskopfschmerz mindestens 10 mal aufgetreten ist, aber gleichzeitig weniger als 180 Kopfschmerztage pro Jahr vorliegen. Bei chronischen Spannungskopfschmerzen hingegen treten die Kopfschmerzen mindestens 15 Tage im Monat in mehr als 6 aufeinanderfolgenden Monaten auf. In etwa 80 % der Fälle entsteht aus einem zuvor bestehenden episodischen Spannungskopfschmerz ein chronischer Spannungskopfschmerz.

Ursachen

Die genauen Ursachen von Spannungskopfschmerzen sind noch nicht geklärt. Generell geht man von mehreren Faktoren aus, die im Zusammenspiel zu Spannungskopfschmerzen führen können. So wird aktuell vermutet, dass eine genetische Komponente darin enthalten ist, Spannungskopfschmerzen also vererbt werden können. Als Auslöser bzw. verstärkende Faktoren für die Schmerzen im Kopf werden Verspannungen, beispielsweise in der Schulter- und/oder Nackenmuskulatur, und Infekte oder Stress/Angst angenommen. Auch der Kaumuskel im Kopf, Nikotin, zu wenig Schlaf, Überanstrengung der Augen oder Fehlhaltungen (und damit verbundenen Verspannungen) kommt als Ursache in Betracht.

Behandlung

Vor einer Behandlung muss immer erst einmal festgestellt werden, ob es sich um einen chronischen oder episodischen Spannungskopfschmerz handelt. Anschließend stehen verschiedene Therapieformen zur Anwendung bereit. Die Behandlung des episodischen Spannungskopfschmerz kann mit diesen verschiedenen Maßnahmen wirksam behandelt werden. Wird er dazu frühzeitig erkannt, kann auch ein chronischer Spannungskopfschmerz vermieden werden. So stellen insbesondere die nachfolgende nicht-medikamentösen Methoden auch vorbeugende Maßnahmen dar.

Schmerzmittel

Beim episodischen Spannungskopfschmerz wirken bekannten Schmerzmittel, wie: Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol, Ibuprofen, Naproxen oder auch Metamizol und können damit eingenommen werden. Bei chronischen Spannungskopfschmerzen hingen sollen diese Analgetika maximal an 10 Tagen im Monat und nicht an mehr als drei aufeinander folgenden Tagen hintereinander eingenommen werden, da die Entstehung eines Medikamentenkopfschmerzes sehr hoch ist. Bei chronischen Spannungskopfschmerzen setzen Ärzte unter anderem eher auf trizyklische Antidepressiva, wie Amitriptylin, Doxepin oder Imipramin.

Nicht-medikamentös

Möchte man nicht auf Schmerzmittel und Co. zurückgreifen, dann eignen sich als Maßnahmen gegen die Spannungskopfschmerzen Entspannungsübungen, wie die progressiven Muskelentspannung oder das autogene Training, regelmäßiger Ausdauersport (Joggen, Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking, ...) oder auch alternative Verfahren, wie beispielsweise Akupunktur.

Als wohltuend schildern Betroffene auch das Auftragen von Pfefferminzöl auf Schläfen und Nacken, sowie die Kühlung bzw. das allgemeine sanfte Massieren der Schläfen.

Quellen